Nr. 44 - 28. Februar 2015

AGDX-DX-Programm über Radio HCJB

Sendedatum: 28. Februar  2015


Willkommen zum heutigen Beitrag der AGDX – der Arbeitsgemeinschaft DX. Mein Name ist Olaf Mertens und ich habe dieses Programm zusammengestellt.

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Der Start einer neuen afrikanischen Kurzwellenstation rückt immer näher. Die Missionsgesellschaft World Christian Broadcasting - WCB - hat die Genehmigung erhalten, ihren neuen Sender auf Madagaskar in Betrieb zu nehmen. Die Station trägt den Namen Madagascar World Voice MWV und ist eine Schwesterstation des Senders KNLS in Alaska.
Die Planungsphase dauerte mehrere Jahre. Mit dem Bau wurde im Jahr 2006 begonnen. Die politische Instabilität im Land und der Putsch 2009 führten jedoch zu Verzögerungen bei der Durchführung des Projekts. Nach den jüngsten Wahlen erhielt World Christian Broadcasting schließlich die Gelegenheit, mit der Regierung zusammenzuarbeiten.
Madagaskar ist ein hervorragender Standort für Kurzwellensendungen nach Afrika, den Nahen Osten und Asien. Dies weiß man aus Erfahrungen anderer Rundfunkgesellschaften. Im Osten von Madagaskar gibt es bereits die lang etablierte Sendestelle Talata-Volonondry. Sie wurde einst von Radio Nederland errichtet. Seit 2012 wird sie von ehemaligen Mitarbeiter als Relaisstation für verschiedene Programmanbieter weiterbetrieben.
Der Ort Mahajanga, an dem nun der neue Sender Madagascar World Voice entsteht, ist mehr als sieben Stunden und über 550 Kilometer davon entfernt. Er liegt auf der Westseite der Insel.
Mit den dortigen neuen Antennen und Sendern erwartet World Christian Broadcasting bedeutende Fortschritte, um mit seinen Sendungen auf der ganzen Welt gehört zu werden. Ihre bisherige Station in Alaska ist nämlich in vielen Teilen der Welt nur schwer zu empfangen.

Hier nun die neusten Entwicklungen zu diesem Projekt: Die zwei 100-Kilowatt-Kurzwellensender für die neue Station sind aus den USA unterwegs. Am 12. Januar 2015 wurden die neuen Sender im Hafen von Houston in Texas auf ein Frachtschiff geladen. Ein paar Tage später war das Schiff in Richtung Indischer Ozean unterwegs. Die Ankunft wird um den 25. März herum erwartet.
Der Frachter wird sehr viele Seemeilen über den offenen Atlantik zurücklegen, bevor er unter der Spitze Afrikas Richtung Norden sein Ziel erreichen wird. Jeder der beiden Sender hat eine Million Dollar gekostet. Die Gebäude auf Madagaskar sind bereit die neuen Sender aufzunehmen. Wenn sie ankommen ist noch viel Arbeit zu tun. Sie müssen installiert und an die Dieselgeneratoren für die Stromversorgung angeschlossen werden. Techniker vom Hersteller Continental Electronics aus Dallas werden die Feinabstimmung der Sender vornehmen. Wenn das alles geschehen ist, können die ersten Tests beginnen. Dies allein wird über einen Monat dauern. Wenn alles in Ordnung ist, kann der Sendebetrieb Ende 2015 oder Anfang 2016 beginnen.
Über die neue Sendeanlage sollen evangelistische Radioprogramme ausgestrahlt werden. Jede der drei Richtantennen kann unter Berücksichtigung der Antennenrichtwirkung, rechnerisch eine effektive Sendeleistung von 16 Millionen Watt abstrahlen.
Zunächst sollen Sendungen in sechs Sprachen gesendet werden. Dies sind Arabisch für den gesamten Mittleren Osten, Spanisch für Süd- und Mittelamerika, sowie die spanischsprachigen Länder Afrikas.
In afrikanischem Englisch soll für den afrikanischen Kontinent, in Chinesisch für Westchina und in Russisch für die bevölkerungsreichen Regionen Westrusslands, einschließlich Sankt Petersburg und Moskau gesendet werden. Programme in internationalem Englisch sind für Indien und für benachbarte Länder, in denen Englisch eine Zweitsprache ist.

Mit ihren beiden Stationen auf Madagaskar und in Alaska wird die Missionsgesellschaft World Christian Broadcasting fast die ganze Welt abdecken. Ausgenommen bleibt Nordamerika, das natürlich schon durch andere Medien mit dem Evangelium erreicht wird.
In viele Ländern des Sendegebiets ist die Einreise von Missionaren nicht möglich. In manchen dieser Länder haben die Menschen Angst per Mail über religiöse Themen zu sprechen. Durch das Radio können Menschen in der Privatsphäre ihrer Wohnung christliche Programme hören.

In einer Zeit, in der immer mehr Kurzwellenstationen den Betrieb einstellen, ist es faszinierend, daß auf Madagaskar eine neue Station entsteht. Über die mögliche Hörerschaft stellt ihr Eigentümer World Christian Broadcasting die folgende Überlegung an: Auf der Welt soll es drei Milliarden Kurzwellenradios geben. Nach Untersuchungen sollen zu jeder Tageszeit etwa eine Milliarde Empfänger mit durchschnittlich drei Hörern eingeschaltet sein. Das würde bedeuten, daß es zu jedem Zeitpunkt eine mögliche Hörerschaft von drei Milliarden Menschen gibt. Dies ist - weltweit betrachtet - eine recht positive Aussicht für die Zukunft des Kurzwellenrundfunks.
Bleibt zu hoffen, daß es gelingt die neue Station Madagascar World Voice bis Ende des Jahres in Betrieb zu nehmen.

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Im Januar 2015 hat der Norddeutsche Rundfunk den Betrieb seiner Mittelwellensender eingestellt.
Für die Segler auf der Nord- und Ostsee bedeutet dies, daß auch die bisher über diese Sender ausgestrahlten Seewetterberichte nicht mehr zu empfangen sind.
Nun denkt man beim Deutsche Wetterdienst darüber nach von der Wetterfunkstelle Pinneberg aus gesprochene Seewetterinformationen über analoge Sender auszustrahlen. Von der Bundesnetzagentur wurde die Nutzung der Kurzwellenfrequenzen 6040 und 5905 Kilohertz zu bestimmten Tageszeiten in Aussicht gestellt.
Ob diese Pläne tatsächlich umgesetzt werden ist jedoch noch offen. Unklar ist, ob mit den vorhandenen Antennen ausreichend Seegebiete in Nord- und Ostsee abgedeckt werden können. Weitere Investitionen sind dafür nicht vorgesehen. Die gesprochenen Wettermeldungen würden vom Deutschen Wetterdienst selbst produziert werden.
Schon derzeit sendet der Deutsche Wetterdienst aus Pinneberg rund um die Uhr Wetterinformationen als Fax und Funkfernschreiben über seine Kurz- und Langwellensender.

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Das war der heutige Beitrag der AGDX. Empfangsberichte bestätige ich gerne mit einer QSL-Karte.
Bitte schickt Eure Empfangsberichte und Briefe an folgende Adresse:

AGDX e.V.
Postfach 1214
in 61282 Bad Homburg
Deutschland

Vielen Dank fürs Zuhören Den nächsten AGDX-Beitrag gibt es am 25. April 2015.

Bis dahin alles Gute und weiterhin gut DX,
Olaf Mertens