Nr. 75 - 16. Februar 2019

AGDX-DX-Programm über Radio HCJB

Sendedatum: 16. Februar 2019


Willkommen zum Beitrag der AGDX – der Arbeitsgemeinschaft DX. Mein Name ist Olaf Mertens und ich habe dieses Programm zusammengestellt.

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LKB Bergen Kringkaster ist eine ehemalige Lang- und Mittelwellenradiostation des norwegischen Rundfunks NRK für Bergen. Die Sendeanlage befindet sich in der Nähe des Dorfes Erdal auf der Insel Askøy an der Westküste Norwegens.
Heute ist die Rundfunkstation ein technisches Museum. Dort befindet sich ein 20-Kilowatt-Sender von Telefunken, der im Jahr 1935 gebaut wurde. Es ist der älteste Telefunken-Sender dieses Typs weltweit, der noch vollständig erhalten ist. Ein weiterer kleinerer 1-Kilowatt-Sender der Firma Marconi stammt ebenfalls aus der Mitte der dreißiger Jahre.
Das Sendergebäude wurde 1936 bis 1937 errichtet. Im November 1937 ging die Anlage mit dem 20-Kilowatt-Telefunken-Sender in Betrieb. Die Station hieß damals Bergen I.
Gesendet wurde über eine T-Antenne. Sie war über eine Länge von 195 Metern zwischen zwei 150-Meter hohen Türmen aufgehängt.
Das hauptsächliche Zielgebiet der Station war die Stadt Bergen und die Westküste von Norwegen. Gesendet wurde unter dem Rufzeichen LKB.
In den Anfangsjahren ab 1937 sendete der Telefunken-Sender auf 260 Kilohertz. Da für Bergen keine eigene Langwellenfrequenz zugewiesen wurde, mußte die 260 Kiloherz synchron mit den Sendern Oslo und Vigra betrieben werden.

Der 1-Kilowatt-Marconi-Sender ging auch 1937 auf Sendung und strahlte lokale Programme auf 355 Kilohertz aus. Er hatte das Rufzeichen LLE und hieß Bergen II. Die Sendeantenne war eine schräg zum Erdboden abfallend gespannte Sloper-Antenne.

Die Frequenzen wechselten mit der Einführung des Kopenhagener Wellenplans im Jahr 1950.
Der Telefunken-Sender Bergen I bekam die Mittelwellenfrequenz 890 Kilohertz zugewiesen, die mit den Sendern Kristiansand und Trøndelag synchron geschaltet wurde.
Der Marconi-Sender Bergen II verwendete gleichzeitig die Mittelwelle 1115 Kilohertz. Im Jahr 1966 stellte Bergen II jedoch den Betrieb ein.

Der Telefunken-Sender war bis 1965 täglich in Betrieb. Dann wurde er durch einen neuen 10-Kilowatt-Sender von Philips ersetzt. Der alte Sender blieb als Reserve.
In Folge der internationalen Frequenzkonferenz 1975 mußte Norwegen den Mittelwellensender stillegen. Am 1. November 1978 sendete er zum letzten Mal. Der Philips-Sender diente seitdem als Reservesender für die Station Vigra.

In den achtziger Jahren wurde Bergen Kringkaster zum Senderstandort für zwei Lokalradiosender auf UKW. Und seit den Neunziger Jahren sendete Radio Askøy von dort auf UKW über einen eigenen Mast.
Die Original-Mittelwellen-T-Antenne wurde im Jahr 2000 demontiert und die beiden Sendemasten abgebaut.

Heute gehört die Sendeanlage zum norwegischen Kulturerbe und steht unter Denkmalschutz. Das Gelände und die Gebäude befinden sich im Besitz der Gemeinde Askøy. Der ursprüngliche Sender von Telefunken und der Marconi-Sender sind noch erhalten und vorhanden.
Im Jahr 2015 wurde auch ein Teil des ursprünglichen Sendemastes wieder aufgebaut.

Im Februar 2009 wurde die Foreningen Bergen Kringkaster FBK – die Vereinigung Bergener Rundfunk gegründet. Der Verein hat in den vergangenen Jahren auch den Sendebetrieb vom historischen Standort wieder aufgenommen. Gesendet wird auf UKW 93,8 Megahertz, auf Mittelwelle 1314 Kilohertz und auf Kurzwelle 5895 Kilohertz. Eine Amateurfunkstation arbeitet unter dem Rufzeichen LA1ASK.
Neben Eigenprogrammen werden auch Sendungen der norwegischen Station Radio Northern Star ausgestrahlt.

Auf der Mittelwellenfrequenz 1314 Kilohertz sol1 mit einem 1-Kilowatt-Sender gesendet werden, der aber mit reduzierter Leistung betrieben wird.
Die geplanten Sendezeiten sind täglich von 14 bis 23 Uhr 10 Weltzeit und Sonntags auch zwischen 10 und 14 Uhr Weltzeit.
Über die Kurzwelle 5895 Kilohertz will man versuchen täglich von 14 Uhr bis 0 Uhr 5 Weltzeit auf Sendung zu gehen. Die Sendeleistung beträgt 300 Watt an einer Inverted-V-Antenne.
Da der ganze Sendebetrieb von Freiwilligen getragen wird, können sich die Sendezeiten ändern.
An Sendetechnik werden historische Geräte verwendet. So auch ein Mittelwellensender von Western Electric der in den fünfziger Jahren in der norwegischen Station Odda eingesetzt war.

Empfangsberichte von Hörern sollen bei längeren Laufzeiten mit QSL-Karten bestätigt werden.

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Das war der heutige Beitrag der AGDX – der Arbeitsgemeinschaft DX.
Empfangsberichte bestätige ich gerne mit einer QSL-Karte. Bitte schickt Eure Empfangsberichte und Briefe an folgende Adresse:

AGDX e.V.
Postfach 1214
in 61282 Bad Homburg
Deutschland

Informationen über die AGDX – die Arbeitsgemeinschaft DX gibt es auch im Internet unter www - Punkt – AGDX – Punkt – de.
Vielen Dank fürs Zuhören. Den nächsten AGDX-Beitrag gibt es am Samstag, den 16. März 2019.

Bis dahin alles Gute und weiterhin gut DX,
Olaf Mertens