Nr. 61 - 16. September 2017

AGDX-DX-Programm über Radio HCJB

Sendedatum: 16. September 2017


Willkommen zum Beitrag der AGDX – der Arbeitsgemeinschaft DX. Mein Name ist Olaf Mertens und ich habe dieses Programm zusammengestellt. 

- - - 

Die internationale christliche Missionsgesellschaft TWR, auch bekannt als Trans World Radio, betreibt im Königreich Swasiland im südlichen Afrika eine eigene Sendestation.
Trans World Radio Swasiland nahm am 1. November 1974 den Sendebetrieb auf.
Begonnen wurde zunächst mit Sendungen in neun verschiedenen Sprachen, darunter Englisch, Afrikaans, Portugiesisch, Zulu und Suaheli. Auch deutschsprachige Sendungen, die vom Evangeliumsrundfunk ERF in Wetzlar in Deutschland produziert wurden, waren von Anfang an dabei.
Die Kurz- und Mittelwellen-Sendungen bieten praktische Informationen und tägliche Ratgeberprogramme zusammen mit biblischer Lehre. Heute sendet der Sender in über 30 Sprachen für einen großen Teil von Afrika.
Eigentlich wollte Trans World Radio eine Sendestation in Südafrika aufbauen. Da man dort jedoch keine Genehmigung erhielt, ging man in das kleine Nachbarland Swasiland.

Swasiland war ehemals britisches Protektorat und wurde im Jahr 1968 unabhängig.
Schon 1970 nahm TWR mit der Regierung Swasilands Verhandlungen über den Bau einer Sendestation auf. Im Juni 1973 gab es dann eine Erlaubnis für die Errichtung einer Sendeanlage.
Die Sendestation Trans World Radio Swasiland befindet sich auf der Mpangela Ranch, ungefähr 30 Kilometer außerhalb von Manzini. Manzini ist die größte Stadt Swasilands.
Begonnen wurde 1974 zunächst mit zwei 25-Kilowatt-Kurzwellensendern. 1975 kam ein dritter Sender dazu. Die Sender aus der Anfangszeit wurden im Laufe der Jahre ersetzt.
Heute stehen drei Kurzwellensender mit je 100 Kilowatt und einer mit 50 Kilowatt Sendeleistung zur Verfügung. Zwei davon wurden von HCJB-Ingenieuren in den USA entwickelt und gebaut.

Aus Swasiland wird außerdem über Mittelwelle auf der Frequenz 1170 Kilohertz gesendet.
Anfangs wurde ein alter 50-Kilowatt-Mittelwellensender von Contintental Electronics betrieben. Er hatte eine besondere Geschichte. Dieser Sender wurde als der "Piraten-Sender" bekannt. In den 1970er Jahren wurden auf dem Ärmelkanal illegal Radiosender auf Schiffen betrieben. Als eines dieser Schiffe in den Hafen kam, wurde dieser Sender beschlagnahmt und dann schließlich an TWR verkauft.
Inzwischen dient der alte Sender in der Station Manzini nur noch als Reserve. Seit März 2016 wird auf Mittelwelle mit einem 100-Kilowatt-Sender TRAM 100 von Transradio gesendet.

In Swasiland sendet TWR auch über mehrere UKW-Sender das Programm „Voice of the Church“.

Im Juni 1987 begann aus Manzini auch die erste Sendung im Rahmen des Hilfsprojekts „Afrika soll leben“. Der Anlaß dafür war eine Hungerkatastrophe am Horn von Afrika. Gesendet wurden Gesundheits- und Entwicklungsprogramme in englischer Sprache. 1990 kamen Sendungen in Französisch und Suaheli dazu.

Für Hörer in Südafrika und Namibia wurden seit 1974 auch deutschsprachige Sendungen von Manzini aus auf Kurzwelle ausgestrahlt. Produziert werden diese Programme in den Studios des ERF in Wetzlar. Die deutschen Morgensendungen waren im 60- und 90-Meterband auf 4775 und 3200 Kilohertz zu empfangen. Ende 2016 wurden diese deutschsprachigen Kurzwellensendungen nach 42 Jahren jedoch eingestellt. Die deutsche Sendung „Aufgeweckt“ vom ERF aus Wetzlar ist im südlichen Afrika jedoch weiterhin über Satellit, über UKW-Stationen und als Webstream zu hören.

Um Afrika mit Radioprogrammen zu versorgen setzt TWR auch andere Relaisstationen ein.
Von 1995 bis 2012 sendete man dann auch aus Südafrika, indem man Sendezeit bei der Kurzwellenstation Meyerton anmietete.
Das Hauptquartier von TWR Africa befindet sich in Kempton Park in Südafrika. Von hier werden die Radioprogramme koordiniert.

Die Arbeit von TWR in Swasiland wird auch von Swasilands König Mswati der Dritte geschätzt.
Bei der Einweihung eines neuen Kurzwellensenders im Jahr 1999 sagte er: "Die Sendungen von TWR nach Afrika haben dazu beigetragen, Swasiland auf die Weltkarte zu setzen. Überall wissen die Hörer, daß Trans World Radio von Manzini in Swasiland aus sendet."

Swasiland bleibt für die Radiomission Trans World Radio ein wichtiger Standort.
Kurz- und Mittelwelle ist in Afrika noch immer ein wichtiger Verbreitungsweg, um weite und entlegene Gebiete mit Radiosendungen zu erreichen.

- - -

Das war der heutige Beitrag der AGDX – der Arbeitsgemeinschaft DX.
Empfangsberichte bestätige ich gerne mit einer QSL-Karte. Bitte schickt Eure Empfangsberichte und Briefe an folgende Adresse:

AGDX e.V.
Postfach 1214
in 61282 Bad Homburg
Deutschland

Informationen über die AGDX – die Arbeitsgemeinschaft DX gibt es auch im Internet unter www - Punkt – AGDX – Punkt – de.
Vielen Dank fürs Zuhören. Das nächste AGDX-DX-Programm gibt es am Samstag, den 21. Oktober 2017.

Bis dahin alles Gute und weiterhin gut DX,


Olaf Mertens